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Wundheilungsstörungen und ihre Ursachen (Tanja Schiller)

Aufbau der Haut und physiologische Wundheilung

Zu allererst möchte ich den Aufbau der Haut und eine physiologische Wundheilung beleuchten. Die Haut wird in drei Schichten eingeteilt: Die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Dermis oder Corium) und die Unterhaut (Subcutis).

Die Oberhaut (Epidermis) selbst besteht aus fünf Schichten Keratinozyten in verschiedenen Verhornungsstadien. Die unterste Schicht, das Stratum basale, bildet die Hornzellen, die in ca. 28 Tagen zur Oberfläche wandern und dabei verhornen. Im Stratum basale befinden sich noch Abwehrzellen aus dem Knochenmark, sowie Melanozyten, welche unter anderem für die Pigmentierung der Haut zuständig sind und Merkelzellen, das sind Mechanorezeptoren, die auf Druck reagieren.

Jeder Wundverschluß geht vom Stratum basale aus.

Die Lederhaut (Dermis / Corium) besteht aus gut durchblutetem Bindegewebe mit zapfenförmigen Ausläufern (Stratum papillare), die fest mit der Basalmembran (Stratum basale) verbunden ist. Sie beherbergt Haarfollikel, Hautdrüsen (Schweiß- und Talgdrüsen), Blutgefäße und Nerven. Außerdem Immunzellen (z.B. Fresszellen/ Histiozyten, Mastzellen/Mastozyten), Ruffinirezeptoren (Druckrezeptoren) und erste Vater-Pacinirezeptoren (Vibrationsrezeptoren), das sind die empfindlichsten Tastrezeptoren des Körpers. Ruffini-Körperchen sind außerdem in der Unterhaut (Subcutis) sowie in Kapseln von Gelenken, Gefäßwänden und Bändern vorhanden.

Die Unterhaut (Subcutis) besteht aus lockerem Bindegewebe mit Fett, Blutgefäßen, Lymphbahnen, Nerven, Vater-Pacini-Körperchen und den Muskeln der Haut. Sie dient als Formgeber, Stoßdämpfer und Energiespeicher. Die Ausbildung der Unterhaut bestimmt im Wesentlichen die Dicke der Haut. Vater-Pacini-Körperchen sind auch an den großen Sehnenplatten, in der Bauchspeicheldrüse, der Knochenhaut, der Vaginalwand, im Retroperitonealraum und im Gewebe um die Harnblase zu finden.

Der Huf ist ein besonderes Hautareal, das im Großen und Ganzen gleich aufgebaut ist.

Die verhornten Zellen der Oberhaut (Epidermis) bilden den Hornschuh. Die Lederhaut (Dermis/Corium) verbindet sich stabil mit der Oberhaut. Sie wird in sechs verschiedene Bereiche eingeteilt, entsprechend ihrer Funktion, bzw. Lokalisation. Die Unterhaut (Subcutis) ist im Huf nur an manchen Stellen ausgebildet. Dort wo sie ausgebildet ist, dient sie auch hier als Polster: Kron-, Strahl- und Ballenpolster.

Was ist eine Wunde?

„Eine Wunde ist eine Unterbrechung des Zusammenhangs von Körpergeweben mit oder ohne Substanzverlust.” (Pschyrembel, 257. Aufl.) Jede Wunde durchläuft dieselben Wundheilungsphasen. Diese Phasen laufen nicht streng nacheinander ab, sondern gehen ineinander über oder verlaufen auch parallel in verschiedenen Arealen derselben Wunde.

Auch Fremdkörper in einer Wunde stellen eine deutliche Erschwernis in der Wundheilung dar. Jeder Fremdkörper wird entweder vom Körper nach außen transportiert oder verkapselt...

Dieser Artikel ist Bestandteil der Tagungsmappe der 12. Huftagung der DHG e.V. Die Tagungsmappe umfasst knapp 100 Seiten mit vielen Abbildungen, in denen wesentliche Erkenntnisse und Botschaften der Referenten zum Thema Hufkrebs zusammengetragen sind. Sie kann zum Preis von 25 Euro bei uns bestellt werden.

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